Bubble Universe
ui - das wäre dann die nächste sache, die ich komplett verpennt habe: eine wow-webserie namens bubble universe. erfrischend professionell gemacht, netter trailer, schöne streetart-ästhetik und sogar eine ganz anständig gemachte, für meinen fall ein bisschen soap opera-eske titelmusik.
thematisch entführt bubble universe ins leben dreier wow-spieler: ein langhaariger privatservertyp mit postpubertär schlechter haut, ein typisches blutelfenmädchen mit zwei frettchen und ein glatzköpfiger junger herr mit goatee. vielleicht wäre eine etwas sensiblere protagonistenauswahl angebracht gewesen. beispielsweise sind alle drei sehr jung, haben einen recht ähnlichen sozialen background und weisen unabhängig von der wahl des servers auch recht ähnliche spielmuster auf.
was ich schonmal extrem sympathisch finde ist der umstand, dass der fokus der dokumentation ausserhalb von wow liegt. man sieht drei junge menschen am abend vor dem release des addons, beim feuchtfingrigen auspacken der collectors edition und dem blättern im artwork-büchlein. das ist rührend und sympathisch, weil es so menschlich ist - endlich einmal keine wow-doku, bei dem man sich die ganze zeit schlechtangezogene freaks im heimischen interieur beim zocken anschauen muss. es gibt erfreulich wenig ingamematerial - frettchenfrau schippert mit ihrem freund die spree entlang und der privatserveradoleszent freut sich über den 10-tage-testaccount-gutschein für einen bekannten.
sehr nett finde auch die rubrik "npcs" - wobei als non player characters hier bekannte und weniger bekannte spielaffine personen auftreten: andreas lange vom computerspielemuseum, robert basic vom bedauerlicherweise faktisch seit längerem eingeschlafenen blog oder auch mal garry leusch (hust) und ein junger kapuzenpullovertyp von buffed.
bubble universe wirft keineswegs einen blick in eine blase, also etwas per se abgeschlossenes, im sinne einer freakigen sozialen nische. die serie fokussiert auf persönliche momente, auf lebensumstände in denen wow als eine von vielen, aber keineswegs als die prägendste facette dargestellt wird. sehr schön , angenehm langsam und mit wirklichem interesse an den dokumentierten erzählt - einziges wermutströpfchen ist die kürze der einzelnen folgen. trotzdem: angucken. alle 14.
Manderlay - 16. Jul, 14:39